«Mit einer direkten Rede beginnen und es soll spannend sein», antwortet Martin auf die Frage, was er vom heutigen Workshop mitgenommen hat. Dann ertönt ein lauter Knall und der eben noch neben mir stehende Sechstklässler ist weg. An seiner Stelle erscheint etwas Sonderbares. Der nach Feuerwerk stinkende Rauch steigt mir in die Nase und ich betrachte das kleine Etwas. Es ist rot, hat eine gestreifte Oberfläche und gibt wie Regen plätschernde Geräusche von sich…

Ich denke Martin, wenn er dann wieder auftaucht, wäre zufrieden mit meinem Beginn. Auch Dominik würde wohl anerkennend nicken. Er hat sich für seine zukünftigen Geschichten vorgenommen, mehr Unerwartetes einzubauen. Und Sarah würde mir wohl als Tipp mit auf den Weg geben, den «Cliffhanger» nicht zu vergessen.

Etwa in diesem Rahmen führte der Schriftsteller Stephan Sigg einen Vormittag lang durch seinen Workshop. Er sammelte mit der 5./6. Klasse zuerst wichtige Punkte, die in eine Geschichte gehören wie beispielsweise ein direkter Start, Humor oder Unerwartetes einzubringen. Besonderen Wert legte er zudem auf das stetige Beachten folgender drei Fragen: Was sehe ich? Was rieche ich? Was höre ich?

Die Kinder wurden ermuntert, möglichst oft viel zu beschreiben und die Geschichten so spürbarer zu gestalten. Es wurden erste kurze Entwürfe verfasst, präsentiert und man durfte eine Rückmeldung vom «Profi» mit auf den Weg nehmen. Die Schüler*innen erhielten durch den Workshop einen nochmal anderen Zugang an der Lust zum Schreiben und konnten auf einen spannenden und kurzweiligen Vormittag zurückschauen. Oder als Fazit von Maria ausgedrückt: «Ich habe es spannend gefunden und ich denke wir haben etwas mehr über das Geschichten schreiben gelernt. Herr Sigg hat sehr viel Spannendes erzählt und der Vormittag ging schnell vorbei.»

Ach ja, und was ist eigentlich der von Sarah erwähnte «Cliffhanger», auf welchen der Autor sehr grossen Wert legte? Unter Cliffhanger versteht man eine wichtige, sehr häufig benutzte Technik zur Steigerung der Spannung. Sie wird in Büchern am Ende einer Szene oder eines Kapitels, in Fernsehserien am Ende der Serie und in Kinofilmen am Ende einer Szene eingesetzt.

Wir Lehrpersonen freuen uns nun auf die nächsten spannenden Geschichten der Kinder und es liegt nun wohl auch auf der Hand, wer den nächsten Bericht für die Homepage schreiben wird. 😉